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Gerd B. Achenbach: Wie der Theologe Klaus Berger uns erklärt, "wozu der Teufel da ist..."

Freitag-Vortrag am 28. April 2006 CD Nr. 158
„Die schönste List des Teufels ist,
daß er uns überzeugt, er existiere nicht.”
(Baudelaire)

Klaus Berger ist derzeit vielen des „Skandals” wegen bekannt, der um seine Person (Protestant? Katholik?) in den Medien ausgetragen wurde. In Mittelpunkt des Vortrags aber steht sein gut lesbares und (vergleichsweise) mutiges Buch: „Wozu ist der Teufel da?” (Gütersloher Taschenbücher 1454)

Hier einiges zum Inhalt des Abends:

Eingangs einiges zum „Fall Berger”. U. a. E. Nordhofen: „Was Drewermann und Küng für die Amtskirche, ist Klaus Berger für die Gemeinde der Betroffenen und die Theologen von der weichspülenden Observanz.”

Dann zum Buch: „Wozu ist der Teufel da?” Dazu zunächst Überlegungen im Rücken des Autors. Die Frage, ob es noch „zeitgemäß” sei, vom Teufel zu reden, beantwortet das Buch, indem es als Dialog mit seinen (höchst berechenbaren) Kritikern angelegt ist. Der Aufklärung wird nicht das Kritikmonopol überlassen, sondern sie wird ihrerseits herausgefordert.

Inwiefern das Kapitel „Woher kommt eigentlich das Gute?” von herausragender Bedeutung ist. Ein Zitat daraus: „Wenn es doch so viel Böses gibt, woher kommt eigentlich überhaupt Gutes und Schönes? Oder: Wenn es ein Weltall von einer Größe gibt, die jedes Fassungsvermögen übersteigt, das aber tot und lebensfeindlich, tödlich und einsam ist – wie kann es sein, daß es eine Insel gibt, auf der Leben und Liebe zählen? Nicht das Böse ist zu erklären, sondern das Gute, das Lebendige ist die Ausnahme. ... ein Blick in das Weltall zeigt: Die Wüste ist die Regel, die Oase ist die Ausnahme.”

Das Buch enthält Sätze von vorzüglicher Helle. Beispiel: Der Teufel sei so rätselhaft wie Gott. Doch während Gottes Geheimnis eines der Tiefe sei, liege das Geheimnis des Bösen „in der schillernden, verführerischen Breite”. Sein theologischer Kerngedanke (ich verweise am Abend auf die Vorläufer dieser Überzeugung): „Entweder Gott oder Satan, ein drittes gibt es nicht.” Zur Phänomenologie des Teufels: Sein Geschäft sei nicht „sinnlose Zerstörung”, sondern „klug” mache er sich die „menschlichen Interessen” zunutze. Er „vertrete ... die bürgerliche Normalität”. Der Teufel befinde sich „auf der Höhe der Zeit”.

Bergers Vorhaben: Die Kirche vor der Seichtigkeit zu bewahren, der sie zu verfallen droht.


Weitere Audiomitschnitte von Abenden zum Thema:

Zu Ernst Bloch: "Aufklärung und Teufelsglaube"
Achenbach: "Die Wirtschaft geht zum Teufel"
"Der Anteil des Teufels".
 
 




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