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Gelassenheit in Neuss [GPP - Gesellschaft für Philosophische Praxis] || nach oben springen || Startseite der GPP
Neuer Abschnitt (3)
eine Veranstaltung der „Gesellschaft für Philosophische Praxis”
Samstag, 23. Mai 2020, 10:30 Uhr bis 17:00 Uhr

Das Thema:
Gelassenheit
Dozent: Dr. Gerd B. Achenbach
„ ... gleichwohl strahlt auch durch [...] Bedrängnis noch der Adel der Seele hindurch, wo einer zahlreiche schwere Schicksalsschläge mit Gelassenheit trägt, nicht aus Unempfindlichkeit, sondern vermöge eines edlen und hochgestimmten Gemütes”.
Aristoteles
Ruhe und Gelassenheit ‒ das klingt manchem Ohr nach still-besinnlichem Kalendersprüchlein und erbaulicher Gut-Nacht-Lektüre. Man erwartet sich womöglich den beruhigenden Sinnspruch oder eine anmutige Blütenlese „schöner Stellen”, die das Herz erwärmen und den Verstand in Ruhe lassen.
Doch die Absicht dieses Seminars ist nicht, mit feierabendlichem Tiefsinn die Stimmung anzuheben oder schöngeistige Sedativa zu verabreichen. Und wenn von Gelassenheit die Rede ist, schon gar nicht: Sie ist eine Haltung, die anspruchsvoll und insofern nicht jedes Menschen Sache ist ‒ wie auch die Ruhe nicht. Deshalb war sie als gelebte Haltung für die meisten seit jeher ein Ärgernis: Weniges bringt die sozial wahrscheinlich gemachten Menschen so sehr außer Fassung wie ein wahrhaft gefaßter, gelassener Mensch. Seine Ruhe verrät Außerordentlichkeit, wie Gelassenheit überhaupt alles andere als eine Allerweltstugend ist; vielmehr ist sie das Kennzeichen der Wenigen und Seltenen und Unwahrscheinlichen; hätte ich das Pathos nicht zu scheuen, würde ich behaupten: sie sei Sache des souveränen Menschen. So verstanden sie die Stoiker.
Von ihnen ist zu lernen, was sie bewegte, Gelassenheit als Tugend hoch zu schätzen. Es waren Erfahrungen des Leids, eines unberechenbaren, unbeugsamen Schicksals, ungesühnten Unrechts oder dumpfer Gewalt; es war die Erfahrung, ohnmächtig zu sein, ohne alle Hilfe, ausgeliefert. Zur Gelassenheit ermahnten sie sich, indem sie am bornierten Wissensdünkel ihrer Zeitgenossen zu verzweifeln drohten oder weil sie deren Überzeugungsselbstgefälligkeiten anders nicht ertrugen. Die Gelassenheit war ihnen Zuflucht angesichts von Angst und Furcht und Sorgen sowie der bösen Lust, die hintertreibt, verleumdet, intrigiert, herabsetzt. Nicht zuletzt war ihnen die Gelassenheit das tapfere Beharren in der Krankheit, die den Leib verwüstet, zuletzt im Wissen um den kalten, lässig abmachenden Tod, dem wir alle ohne Unterschied verfallen - einer früher, einer später.
Kurz: Gelassenheit als gelebte Haltung war die Antwort des Weisen, die er den Widrigkeiten des Lebens entgegensetzte ... ‒ und an denen mangelt es nicht, wie die Erfahrenen wissen.
(Eine leicht überarbeitete Passage aus meinem „Buch der inneren Ruhe”.
Alles Organisatorische zum Seminar (Zeiten, Ort, Umstände, Kosten etc.) findet sich hier.
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