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Lehrgang 7 [GPP - Gesellschaft für Philosophische Praxis] || nach oben springen || Startseite der GPP

Ankündigung:


Siebter autorisierter „Lehrgang der Philosophischen Praxis”


ein verbindlicher dreijähriger Kurs,
der als einzigartiger Bildungsgang in lebenspraktischer Absicht
zugleich philosophisch fundierte Berufsperspektiven eröffnet.

Beginn: Frühjahr/Frühsommer 2021.
Der vorläufige Terminplan - auch der obligatorischen Vorbereitungstreffen - läßt sich hier finden, dazu alles "Organisatorische": Umfang, das Wo und WIE, Zugangsbedingungen, Kosten etc..

Verstieße es nicht gegen die Gebote der Bescheidenheit, wäre ich aufgelegt zu sagen: Der Lehrgang, den ich nun noch einmal anzugehen mich entschlossen habe, dürfe für sich in Anspruch nehmen, beispiellos und in seiner Art ohne Vergleich zu sein.
Als der Gründer und gedankliche Wegbereiter der Philosophischen Praxis (1), die sich mittlerweile weltweit etablierte ‒ übrigens ohne schon über das Stadium eines faszinierenden Pionierwerks hinausgelangt zu sein ‒, werde ich auch dieses Seminar als ein Projekt in statu nascendi anlegen: denn die Geburtswehen dauern an, und so ist der Lehrgang dazu bestimmt, noch einmal eine Geburtshilfe eigenster Art zu werden. Zugleich kommen solcher erneuerten Maieutik inzwischen nicht weniger als 40 Jahre nachdenklich begleiteter Erfahrung zugute.
Doch wie Philosophie überhaupt wird auch die Philosophische Praxis, ihr jüngstes Tochterkind, nie „fertig” werden, und folglich ist sie auch kein Ding, das sich für gut gemeinte Schulungszwecke einschachteln ließe.
Seminartischüblicher Begriffsklamüserei, wie von den „Denkbeamten und Begriffsverwaltern” (Feyerabend) in ihren Sonderschutzzonen gepflegt, steht sie ebenso fern wie der Seichtigkeit bereitwillig ausgeteilter „populärer” Weisheit, die sich als gängige Münze einstecken ließe. Sie scheut die esoterische Ausschwärmerei.
Die Teilnehmer an diesem Lehrgang ‒ es wird wie bisher ein Kreis von ca. zwölf Personen sein ‒ werden nicht nur „rezipieren” oder gar kauen, was ihnen vorgesetzt wurde, sondern jeder wird nach eigener Disposition Gelegenheit bekommen, Lebenserfahrung als Fundus hilfreicher Erkenntnis aufzunehmen, um zunächst bloß „gelebtes” zu einem zweiten, nunmehr verstandenen, einsichtsvoll aufgehellten Leben zu läutern. Dazu muß freilich Erfahrenes zuvor „zu denken geben” ..., wozu der Kurs anleiten wird.
Vor allem aber soll, was wir im Verlauf der ersten beiden Jahre an lebensorientierend belangvoller Philosophie nicht nur kennen-, sondern schätzenlernen, darauf vorbereiten, die Herausforderungen des Lebens und unserer Zeit ‒ ohne die Blickverengungen des ausgeschulten Spezialisten oder die methodische Befangenheit irgendeiner Wissensbranche ‒ angemessen zu verstehen, denn nichts sonst wird ihnen gerecht.
Was danach folgt ‒ im dritten und nochmals nachdrücklicher praktisch anfordernden Jahr ‒, ist die Bewährungsprobe, ich könnte ebenso sagen: der philosophische Ernstfall. Denn dann wird es erst recht nicht mehr darum gehen, was einer „von der Philosophie verstanden” hat, sondern ob er sich das Vermögen erwarb, mit ihr zu verstehen ‒ und mehr: nämlich aufzurichten, was von den Wissenschaften theoriedienlich nur zugerichtet wurde.
Wie die Wissenschaft sich die Wirklichkeit unterwirft (zu unterwerfen versucht, sich ihrer zu bemächtigen trachtet), so liefert der praktisch verantwortliche Philosoph sich dem, der in seiner Not sich an ihn wendet, aus, um dann ‒ im zweiten Schritt ‒ die philosophische Reflexion in und mit ihm ihr Klärungswerk vollbringen zu lassen.
Statt sich als „alternative Therapie” ins Gespräch zu bringen, wird die Philosophische Praxis inzwischen als die dringend benötigte Alternative zu der noch immer heillos haussierenden Therapie-„Kultur” wahrgenommen. Um den damit aufkommenden Ansprüchen gerecht zu werden, ist es freilich nötig, sich der Grenzen psychologischer Lebensauslegung bewußt zu werden und die überlieferten Bemühungen um eine philosophisch besonnene Lebenskönnerschaft (2) zu renovieren.
Bewerben kann sich, wer die bildungsmäßigen, also menschlichen Voraussetzungen mitbringt.


1 Siehe den Artikel „Praxis, philosophische” von Odo Marquard im Hist.Wb.Philos. ‒ auch hier und Achenbach, Zur Einführung der Philosophischen Praxis, Köln 2010.



2 Vgl. Achenbach, Lebenskönnerschaft, Köln, 22009; Achenbach, Vom Richtigen im Falschen. Auf Wegen philosophisch inspirierter Lebenskönnerschaft, Köln, 2014

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