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Heidegger: keine „Philosophie” im herkömmlich-vertrauten Sinn - doch was dann?
04.11.2023, 10:30 Uhr
Seminarraum der GPP
Seminarraum der GPP
Tagesseminar zur Vertiefung des Verständnisses von Heideggers Denken
Mit Martin Heidegger steht uns nun der sicherlich aufregendste, tiefgründigste und - nach Gegenwartsmaßstäben geurteilt - absonderlichste Denker bevor. Zugleich entfaltet er inzwischen - wie ich zeigen werde - eine beispiellose untergründige Wirkung. Ließe sich, was keinem „Mitdenkenden” des Weltgeschehens zweifelhaft sein wird, die gründliche Umstellung des Denkens, die sich seit nunmehr 30 Jahren ereignet (oberflächlich gesehen: dessen „Positionstausch”) als eine „geistige Wende” benennen (was nicht mit dem gleichlautenden Politiker-Gerede zu verwechseln ist!), so wäre als das Ferment in diesem Gären das Denken Nietzsches und - als dessen Nachfolge und Überbietung - das Heideggers zu entdecken. Im Journalisten-Jargon: Wo bis dato Marx und Freud die Stelle der „letzten Instanz” besetzten, läßt sich nach und nach, den meisten noch verborgen, der Denker von Todtnauberg ausmachen.
Was uns in seinen Schriften begegnet ist freilich keine „Philosophie” mehr im herkömmlich-vertrauten Sinn, erst recht keine „Lehre”. Nein, er verwickelt uns in eine Bewegung des Denkens und Fragens - wenn wir uns denn verwickeln lassen -, er beunruhigt und bereitet so die Bereitschaft zu einer anderen Verfassung des Menschen vor, der alles in neuen, noch „unvordenklichen” Angeln hängen wird: unser Selbstverständnis, das „Bild der Welt” - die wir nicht verstehen, indem wir uns ein „Bild” von ihr machen oder „belastbare” Theorien produzieren -, und damit unser Denken, Vorstellen, Empfinden, Urteilen, „Wissen” und Meinen überhaupt, um vorerst vom Glauben zu schweigen.
Um erst einmal einen unvoreingenommenen Zugang zum Menschen Heidegger zu finden, werden wir jenes SPIEGEL-Gespräch kennenlernen, das Augstein in späten Tagen mit Heidegger führte, das allerdings, so Heideggers Verfügung, erst nach seinem Tod (1976) von dem Hamburger Magazin veröffentlicht werden durfte.
Und hier führe ich noch eine kurze Passage aus dem Nachwort zur 4. Auflage seiner Freiburger Antrittsvorlesung von 1929, „Was ist Metaphysik?”, an:
"Wo immer und wie weit auch alle Forschung das Seiende absucht, nirgends findet sie das Sein. Sie trifft immer nur das Seiende, weil sie zum voraus in der Absicht ihres Erklärens beim Seienden beharrt. Das Sein jedoch ist keine seiende Beschaffenheit an Seiendem. Das Sein läßt sich nicht gleich dem Seienden gegenständlich vor- und herstellen. Dies schlechthin Andere zu allem Seienden ist das Nicht-Seiende. Aber dieses Nichts west als das Sein."
Wer mag und es sich zutraut, mag sich diese Vorlesung selbst - nebst vor allem der nahezu ebenso umfangreichen Einleitung zur 5. Auflage von 1949 - zu Gemüte führen, ggf. ergänzt durch die Antwort Heideggers an Jüngers „Über die Linie”, die dieser in der Festschrift zu dessen 60. Geburtstag verfaßt hatte. Heidegger antwortete Jünger seinerseits mit einem Beitrag in der Festschrift zu dessen gleichfalls 60. Geburtstag, und zwar mit dem als Brief aufgesetzten Text: „Über »Die Linie«”. Später ist er - nur leicht erweitert - unter dem Titel „Zur Seinsfrage” in den „Wegmarken” erschienen. Darin finden sich schließlich umfangreich nochmalige, nunmehr späte Stellungnahmen zu jener frühen, nach Heideggers Urteil überwiegend mißverstandenen Vorlesung.
Doch nun vor allem: Keine Angst! Es ist nicht „kompliziert”, wie das Vorurteil will, was Heidegger denkt. Es ist im Grunde einfach. Nur ist diese Einfachheit ihrerseits nicht einfach zu erreichen. Denn „kompliziert” sind w i r ... Immerhin: Wir können uns zu ihm „auf den Weg machen” (ein Lieblingsbild des Messkirchners).
Wie immer erhalten die Teilnehmer am Tagesseminar zuvor ausgewählte Texte als Arbeitsgrundlage.
Was uns in seinen Schriften begegnet ist freilich keine „Philosophie” mehr im herkömmlich-vertrauten Sinn, erst recht keine „Lehre”. Nein, er verwickelt uns in eine Bewegung des Denkens und Fragens - wenn wir uns denn verwickeln lassen -, er beunruhigt und bereitet so die Bereitschaft zu einer anderen Verfassung des Menschen vor, der alles in neuen, noch „unvordenklichen” Angeln hängen wird: unser Selbstverständnis, das „Bild der Welt” - die wir nicht verstehen, indem wir uns ein „Bild” von ihr machen oder „belastbare” Theorien produzieren -, und damit unser Denken, Vorstellen, Empfinden, Urteilen, „Wissen” und Meinen überhaupt, um vorerst vom Glauben zu schweigen.
Um erst einmal einen unvoreingenommenen Zugang zum Menschen Heidegger zu finden, werden wir jenes SPIEGEL-Gespräch kennenlernen, das Augstein in späten Tagen mit Heidegger führte, das allerdings, so Heideggers Verfügung, erst nach seinem Tod (1976) von dem Hamburger Magazin veröffentlicht werden durfte.
Und hier führe ich noch eine kurze Passage aus dem Nachwort zur 4. Auflage seiner Freiburger Antrittsvorlesung von 1929, „Was ist Metaphysik?”, an:
"Wo immer und wie weit auch alle Forschung das Seiende absucht, nirgends findet sie das Sein. Sie trifft immer nur das Seiende, weil sie zum voraus in der Absicht ihres Erklärens beim Seienden beharrt. Das Sein jedoch ist keine seiende Beschaffenheit an Seiendem. Das Sein läßt sich nicht gleich dem Seienden gegenständlich vor- und herstellen. Dies schlechthin Andere zu allem Seienden ist das Nicht-Seiende. Aber dieses Nichts west als das Sein."
Wer mag und es sich zutraut, mag sich diese Vorlesung selbst - nebst vor allem der nahezu ebenso umfangreichen Einleitung zur 5. Auflage von 1949 - zu Gemüte führen, ggf. ergänzt durch die Antwort Heideggers an Jüngers „Über die Linie”, die dieser in der Festschrift zu dessen 60. Geburtstag verfaßt hatte. Heidegger antwortete Jünger seinerseits mit einem Beitrag in der Festschrift zu dessen gleichfalls 60. Geburtstag, und zwar mit dem als Brief aufgesetzten Text: „Über »Die Linie«”. Später ist er - nur leicht erweitert - unter dem Titel „Zur Seinsfrage” in den „Wegmarken” erschienen. Darin finden sich schließlich umfangreich nochmalige, nunmehr späte Stellungnahmen zu jener frühen, nach Heideggers Urteil überwiegend mißverstandenen Vorlesung.
Doch nun vor allem: Keine Angst! Es ist nicht „kompliziert”, wie das Vorurteil will, was Heidegger denkt. Es ist im Grunde einfach. Nur ist diese Einfachheit ihrerseits nicht einfach zu erreichen. Denn „kompliziert” sind w i r ... Immerhin: Wir können uns zu ihm „auf den Weg machen” (ein Lieblingsbild des Messkirchners).
Wie immer erhalten die Teilnehmer am Tagesseminar zuvor ausgewählte Texte als Arbeitsgrundlage.
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1981 in Gießen bei Odo Marquard zum Thema „›Selbstverwirklichung‹ oder ›Die Lust und die Notwendigkeit‹. Amplifikation eines Hegelschen Kapitels aus der ›Phänomenologie des Geistes‹” abgelegt, ist ab jetzt hier im pdf-Format nachzulesen.
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